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Seit dem Jahr 2020 steht unser Bundes28-Team in stolzer Kooperation mit der Institution MedizinerNachwuchs.de. Gemeinsam unterstützen wir angehende Mediziner/innen von Studiumbeginn, über die Famulatur bis hin zur Facharztausbildung. Eines unserer gemeinsamen Kernprojekte ist die Förderung von Auslandsfamulaturen, -PJ und -Aufenthalten im Rahmen des Medizinstudiums durch ein Auslandsstipendium.

Unsere auserwählte Stipendiatin Ina Ivanova, die wir bereits vor Ihrer Reise empfangen und interviewed haben, nimmt uns heute mit auf Ihre Reise nach Tansania.
Dort hat sie Ihre Medizin-Famulatur abgelegt und berichtet uns ausgiebig von ihren dort gemachten Erfahrungen.

Ina’s Reisebericht

Afrika – Palette von Traditionen und Bräuchen

Tansania – ein Land, das mit vielen Farben, warmherzigen Menschen und köstlichen Speisen gesättigt ist. Eine Ecke des Planeten, die immer mit etwas Neuem und Unvergesslichem überrascht. Ina findet: Tansania ist das richtige Reiseziel für alle, die die Welt aus anderen Blickwinkeln sehen wollen.

Ina hat im ersten Semester entschieden, dort eine Famulatur zu machen. Sie wollte sehen wie sich die Medizin an Orten so weit weg von uns entwickelt. Gezögert hat sie ihre Entscheidung in keinem Moment, trotz all der möglichen Hindernisse bei der Organisation der Reise und während des Aufenthalts. Zudem bereitete sie sich mit medizinernachwuchs.de auf die Reise vor.

Über Impfungen und andere wichtige Checks

Für das Visum benötigte Ina ein Einladungsschreiben, das vom Krankenhaus verschickt wurde. Ihr Studentenvisum wurde innerhalb weniger Tage ausgestellt und ist 90 Tage gültig gewesen. Für die Ankunft ist ein PCR-Test erforderlich. Der Abstrich für den Test darf frühestens 72 Stunden vor der Einreise genommen werden. Ein Schnelltest, der am Flughafen durchgeführt wurde, ist auch Pflicht. Dieser ist beim Tanzanian Ministry of Health vor-registriert. Viele Impfungen sind in Tansania tatsächlich Pflicht. Nach Rücksprache mit einem Arzt des Tropeninstituts Medizin in Charité sollte man gegen Pertussis, Diphtherie, Poliomyelitis, Tetanus ,Typhus, Gelbfieber, Meningokokken, Covid-19, Hepatitis A und B geimpft werden.

Wie steht es mit der Unterkunft?

Das Krankenhaus hat Ina ein Gasthaus bereitgestellt, das mit allem Notwendigen ausgestattet ist, auch mit schnellem Internet. Ihr Haus befand sich in einer Anlage inmitten den Häusern anderer Ärzte, die alle in der Nähe des Krankenhauses wohnen. Zum Krankenhaus gibt es tagsüber regelmäßig fahrende lokale Fahrzeuge—Bajaj, die günstig und bequem sind und die Entfernung vom Dorf zur Stadt überwinden. Das Krankenhaus hat eine Cafeteria, die Variationen verschiedener tansanischer Gerichte wie Ugali, Chipsi mayai, Mishkaki, Pilau, Naturreis, Bohnen, Mchicha, Kohl, Rindfleisch, Ziege, Huhn, Fisch(Tilapia), gebratene Bananen mit Schweinefleisch, Chapatti, Bagia, Chicken Makange und viele andere Köstlichkeiten. anbietet. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass auch solche Speisen am besten in der lokalen Währung TZS bezahlt werden.

Ina berichtet von Ihrem Alltag

Der Tag im Krankenhaus beginnt um 7.15 Uhr, wenn sich alle zum gemeinsamen Gebet im Hof des Krankenhauses versammeln. Bis 9 Uhr untersuchen die Ärzte die Patienten, dann beginnt die Visite. Danach untersuchen die Ärzte die Patienten ambulant und nehmen neue an. Der Arbeitstag dauert in der Regel bis zum frühen Abend. Das Krankenhaus verfügt über Fachärzte für Gynäkologie, Allgemeinchirurgie, Pädiatrie, Innere Medizin, Radiologie, Labortechniker, Pathologen und Apotheker. Bei der ambulanten Untersuchung wird eine Anamnese erhoben und es werden Tests angeordnet, des Blutbilds, Urins, ein Malariatest und ein Test auf Geschlechtskrankheiten. In einigen Fällen ist auch Röntgen, CT oder Sonographie erforderlich. Das Krankenhaus ist privat, aber für die Kranken sehr praktisch, da es leicht zu erreichen ist und man hier mit besonderer Sorgfalt gepflegt wird. Viele Materialen wie Masken, Handschuhe, Kanülen,Medikamente usw. sind leider Mangelware, das Krankenhaus freut sich daher über Unterstützung in Form von Spenden.

Bundes28 bietet Medizinstudenten*innen die passende Absicherung – auch im Ausland

Chirurgie

Der häufigste Eingriff ist ein Kaiserschnitt, der nur auf Rezept durchgeführt wird. Die freiwillige Abtreibungen sind verboten. Oft werden im Operationssaal zwei Geburten gleichzeitig durchgeführt. Eine der größten Erfahrungen war die Teilnahme an einem Kaiserschnitt als Arzthelferin. Für diese Erfahrung fehlen mir die Worte..
Neben dem Nähen hatte ich die Möglichkeit, die Nabelschnur zu durchtrennen und das Baby direkt nach der Geburt zu versorgen.

Pädiatrie

Es gibt nur einen Kinderarzt im Krankenhaus. Die meisten Kinder kommen mit Symptomen wie Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Fieber hierher. Die häufigsten Krankheiten sind Diabetes, Anämie, Epilepsie, Lungenentzündung oder Malaria. Alle Kinder dort wirkten sehr aufgeschlossen und neugierig. Eines der Kinder weckte in mir besonders viele Gefühle, da es dort ganz alleine ohne seine Mutter war. Vor der Abreise nach Afrika nahm ich ein Plüschtier mit in meinen Koffer, welches ich diesem Kind geschenkt habe. Es war atemberaubend zu erleben, mit welch einer kleinen Geste man einen kleinen Menschen glücklich machen kann. Bei der Abreise hat er mir die wärmste Umarmung gegeben, die ich je bekommen habe und die ich niemals vergessen werde. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, ein Grund für ein Lächeln gewesen zu sein.

Die Covid-Situation

Es gibt keine restriktiven Maßnahmen gegen das Covid-Virus im Land, alle öffentlichen Einrichtungen waren dort während unseres Lockdowns Ende 2021 offen. Masken wurden nur in Krankenhäusern getragen. In Bezug auf Impfstoffe gab es keine verfügbaren Einheiten. Interessant ist auch, dass es vor Ort keine Impfungen gegen Typhus gibt. Schutzkittel wurden nicht getragen und ein PCR-Test wurde nur sehr selten durchgeführt. In der Regel werden nur OP-Einwegmasken im Krankenhaus verteilt, zum Glück hatte ich jedoch FFP2 Masken aus Berlin dabei! Schnelltests wurden auch nicht verwendet, da sie hier nicht verfügbar sind. Ein Zertifikat für einen Impfstoff gegen Covid ist dort nicht gültig. Auf dem Rückweg nach Deutschland brauchte ich daher keinen Test, ich habe ganz einfach das Zertifikat benutzt.

Leben in Dodoma

Als neue Hauptstadt Tansanias ist Dodoma im Vergleich zur größten Stadt Dar es Salaam, infrastrukturell relativ unterentwickelt. Die geografische Lage der Stadt ist dennoch zentral und wird von der Savanne dominiert. In der Nähe befindet sich ein Naturpark.. Die Straßen sind voll mit Einheimischen, die ihre Waren wie Obst, Gemüse und Fleisch verkaufen. Die traditionelle Früchte sind unter anderem Mango, Wassermelone, Banane, Avocado, Zuckerrohr.
Auch die tierische Welt is sehr vielfältig — Affen, Eidechsen, gefährliche Schlangen zählen dazu, weshalb man vorsichtig sein sollte. Aufgrund der Tatsache, dass das Wetter fast immer ziemlich windig ist, gibt es nicht so viele Mücken und Malaria wie entlang des Kilimandscharo und der Lake Zone, trotzdem empfehle ich Mückenspray und Moskitonetz zu kaufen. Es gibt in Dodoma eine große Universität, die kürzlich eröffnet wurde, sowie das größte öffentliche Krankenhaus Benjamin Mkapa.
Das Nachtleben hier ist sehr turbulent. Die meisten Clubs befinden sich im freien und sind immer voll besucht. Das Wetter im September ist meistens sonnig und trocken mit Temperaturen zwischen 30-32 Grad tagsüber und 18-19 Grad nachts.

Fazit

Es war die sinnvollste und längste Reise, die ich jemals unternommen habe! Ich habe die Zeit in Tansania wirklich sehr genossen. Sie haben vor Ort sicherlich nicht die großzügigste Ausrüstung und Geräte, aber ich bin sehr dankbar für die Fähigkeiten und das Wissen, das mir meine Kollegen dort mitgegeben haben. Ich habe wirklich viele neue Freundschaften geschlossen und alle meine Erwartungen wurden erfüllt.

Ich habe gelesen, dass jeder, der Mama Africa besucht, wiederkommen möchte. Nun, ich habe es vorher nicht geglaubt. Nun bin ich überzeugt, dass ich in meiner zukünftigen Karriere dieses so wundervolles und faszinierendes Land wieder besuchen will. Vielen Dank an Medizinernachwuchs und Barmenia für die gegebene Gelegenheit und die finanzielle Unterstützung.

Asante sana! (Danke) 🙂

11.08.2022, Joyce Alexis Kohl, aus dem Bericht von Ina Ivanova

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